Mit Verspätung, der Webmaster entschuldigt sich, möchten wir noch auf den Artikel im Satus Magazin 2/2022 aufmerksam machen. Anlässlich der DV vom SATUS Schweiz am 7. Mai 2022 in Neuhausen wurden wir mit dem Integrationspreis geehrt. Vielen herzlichen Dank! Anbei die Rede verfasst von Céline Schmid. Ebenfalls von uns anwesend waren Laura Fiorucci und Julie Rainer.
«Der französische Maler und Bildhauer Henri Matisse sagte mal: Man darf
nicht verlernen, die Welt mit den Augen eines Kindes zu sehen. Es ist toll
zu beobachten mit welchen Augen unsere Jugikinder die Welt betrachten.
In ihrer Welt spielen die Herkunft, die Hautfarbe und die Sprachkenntnisse
keine Rolle. Nein, unsere Jugikinder begegnen jedem Menschen zuvorkommend und respektvoll. Sie zeigen uns wöchentlich, wie wertvoll und
bereichernd eine kunterbunt gemischte Gruppe sein kann. Sie sind das
Paradebeispiel, wie gut das Zusammenleben verschiedener Nationen funktionieren kann.
Und klar, auch in der Welt unserer Jugikinder gibt es Streit. Auch sie haben
unterschiedliche Ansichten und sind nicht immer einer Meinung. Doch sie
sprechen miteinander, sie diskutieren Dinge aus und das Wichtigste, sie
können verzeihen. Und manchmal, da verstehen sie sich auch ohne Worte.
Es wird dann eben einfach mit Händen und Füssen gesprochen. Denn sie
scheuen sich nicht vor Sprachbarrieren, sie nehmen sich gegenseitig an
den Händen und unterstützen sich. Es ist ein Miteinander und darauf sind
wir stolz. Stolz auf unsere Jugikinder. Mit ihrer Unbeschwertheit und ihrem
Blick auf die Welt lehren sie uns, das eigene Blickfeld zu erweitern unsere
starren Meinungen und Einstellungen zu durchbrechen. Sie lehren uns, was
wir auf dem Weg zum Erwachsensein verloren haben.
Deshalb tauchen wir gerne in die Welt unserer Jugikinder ein. Wir ziehen
die Brille an, durch welche wir die Welt durch Kinderaugen sehen können.
Wir versuchen, uns die von unseren Jugikindern vorgelebten Werte und
Haltungen bewusst zu machen und in unsere Welt einzubauen.
Dabei versuchen wir besonders im Kontakt mit den Eltern keine Scheu vor
Sprachbarrieren zu haben. Wenn es auf Deutsch nicht funktioniert, dann
vielleicht auf Französisch, Italienisch oder Englisch. Und sonst gibt es ja –
wie die Kinder es uns zeigen – immer noch Hände und Füsse.
Wir wollen mit den Eltern an einem Strang ziehen, ihnen die Sicherheit
geben, ihr Kind in guten Händen zu wissen. Wir wollen den Eltern wohlwollend und mit Respekt begegnen – egal wer vor uns steht! Denn hinter
jedem Menschen steckt mehr als das äussere Erscheinungsbild erahnen
lässt. Es braucht nur das Bewusstsein, sich vom ersten Eindruck nicht blenden zu lassen, die Offenheit und den Mut, aufeinander zuzugehen. Genau
so wie es unsere Jugikinder vorleben.
Wir sind beeindruckt von unseren Jugikindern. Sie bereichern unsere Welt
auf eine besondere Weise und dafür sind wir ihnen dankbar. Wir sind
ihnen dankbar, dass sie der grossen weiten Welt zeigen, wie das friedliche
Miteinander gelebt werden kann.
Wir freuen uns daher riesig über diese Ehrung, mit welcher wir den Kindern
etwas zurückgeben können, für all das, was sie uns Woche für Woche in
der Halle geben. Deshalb möchten wir uns im Namen des ganzen Vereins
SATUS Nidau herzlich für die Ehrung bedanken. Vielen, vielen lieben Dank.
Nun bleibt mir nichts mehr weiterzusagen, als Ihnen eine gute Zeit zu
wünschen und Sie zu ermuntern, ab und zu die wunderbare Welt durch
Kinderaugen zu betrachten.
Danke im Namen von uns Leiter*innen Jessica Aellig, Adrian Aellig, Laura
Fiorucci, Julie Rainer und Céline Schmid.»